Hallelujah, das Werk ist vollbracht! Die Menschheit ist am Ziel angekommen. Wir haben uns ständig weiterentwickelt, viele Hürden mussten genommen, Rückschläge eingesteckt werden. Zahlreiche Krisen und Probleme, deren Ursprung in der Unfähigkeit liegt, miteinander auszukommen und sich gegenseitig zu respektieren. Streitigkeiten, Abneigungen und Hass. All das entsteht, wenn Menschen aufeinander treffen. Doch es ist noch nicht zu spät. Es bricht ein neues Zeitalter an, Licht am Ende des düsteren Tunnels. Die ewig andauernde und frustrierende Talfahrt durch soziale Armutszeugnisse nimmt endlich ein Ende. Endlich. Eine neue Generation ist geboren. Eine Generation, die all das begriffen hat und sich vor sich selbst schützt. Eine Generation, die sich auf das Wesentliche im Leben konzentriert. Auf das Smartphone.
Zwischenmenschlicher Austausch unangenehmer Tätschelei weicht den sanften und zärtlichen Berührungen zwischen Mensch und Smartphone. Da soll noch einer sagen, Maschinen können keine Gefühle empfinden. Das Gegenteil ist der Fall. Immerhin ist kaum etwas ist so berührungsempfindlich wie das vom Touchscreen gekrönte Smartphone. Als ständiger Wegbegleiter sorgt es dafür, dass auf den nervenaufreibenden persönlichen Kontakt weitestgehend verzichtet werden kann. Doch selbst wenn man einem „Freund“ unnötigerweise seine Wertschätzung zeigen möchte, kann dieser Prozess ganz einfach über den Daumen nach oben abgewickelt werden. Das spart nicht nur immens viel Zeit, auch umgeht man die Gefahr, sich durch einen feuchten Händedruck oder eine innige Umarmung ein paar lebensgefährliche Bakterien einzufangen. In Zeiten von Ebola sollte man sowieso besser nichts mehr anfassen. Liegt aber trotz nicht vorhandenem Kontakt zwischenmenschlicher Natur ein körperliches Unwohlsein vor, macht das Smartphone einen Arztbesuch überflüssig. Es genügt völlig, die Symptome einzutippen und sich eine kostenlose Diagnose stellen zu lassen. Anschließend mit der passenden App die nächstgelegene Apotheke aufsuchen.
Das sensible Allround-Gerät muss daher bis in alle Ewigkeit gut behandelt werden, immerhin leitet es uns souverän durch alle Höhen und Tiefen des Lebens. Je stärker der Augenkontakt dem Displaykontakt weicht, desto größer sind die Schritte hin zu einer Welt, die von Harmonie und Frieden geprägt ist.
Dein Reich komme, Dein Wille geschehe
Sven Peterhammer
Gemüse fischen 